1.22.2008

Ich danke der Academy

Herrschaften,
es ist schon ein Teufelskreis als Autor oder Zeichner. Auf der einen Seite versucht man sich, zumindest wenn man das Hobby auch nur halbärschig betreibt, sich kontinuierlich zu verbessern. Und doch sieht man immer irgendwo eine Story, die einfach so viel besser ist als alles was man fabriziert hat. Sie ist, um es mal in stupidem Interrnetslang auszudrücke, pure pwnage - verglichen mit dem eigenen Werk, dass einem vorkommt als wäre es nur noch ein großer Haufen dampfender Mist, den man am liebsten vollständig aus dem Bewusstsein tilgen würde. Und es sind im Grunde genau solche Gedanken, die die Hobbyautorenszene vergiftet haben....

Es ist das sinnlose Konkurrenzdenken. Sinnlos deshalb weil es nun mal in diesem Bereich, simpel gesagt, nichts zu holen gibt. Es gibt keine Preise, keine Gehälter... ja, selbst gute Reviews sind so dermaßen selten das sie nicht wirklich dazu zu zählen sind. Diese sind zwar eine Belohnung, rühren aber nicht zwangsläufig durch eine gute Story her. Ich persönlich habe mein Ziel von der Qualität meiner Stories her an einem guten und langjährigen Kumpel festgemacht (ebenjener liest meinen Blog und ich wette ebenjener weiß auch das er gemeint ist). Ich habe mir nie vorgenommen ihn zu übertreffen, nicht qualitätsmäßig zumindest. Ich habe mir auch nie vorgenommen jemals eine Story "besser" zu erzählen als King, Yoshimoto oder, um mal ein Filmbeispiel zu nennen (auch wenn ich ihn persönlich nicht mag) Spielberg. Warum? Weil es nicht darum gehen sollte!
Ich bin NIE an das Schreiben herangegangen mit dem Sinne der Beste zu werden. Es ging mir in erster Linie, und das ist heute noch so, darum bloß meine Ideen umzusetzen. Natürlich ist Feedback schön und ich versuche Kritik, wenn ich sie als gerechtfertigt empfinde (darum ist es am besten wenn man mit einem Kritiker direkt diskutieren kann, manches ist schlichtweg Verständnissache - ich denke jeder kennt das), mir auch zu Herzen zu nehmen um kontinuierlich besser zu werden. Und ja, ich träume auch nach wie vor davon das ich irgendwann mal eine Story von mir als Buch normal verkaufen kann.
Aber nie, zu keiner Zeit, kam mir in den Sinn das ich besser sien würde als der Rest. Und je älter ich geworden bin, je mehr ich anfing zu begreifen, desot mehr zeigte sich wie vorteilhaft dieser Gedanke ist. Ich habe schon oft Leute gesehen die, für mich grundlos, Stories und Machwerke anderer in Grund und Boden gebasht haben. Ich selbst bin auch schon "Opfer" von so einem Minitroll geworden und bin es bis heute noch, auf die Frage wieso er mich nach wie vor bei jeder Gelegenheit anstichelt kam, wie erwartet, keine Antwort (zugegeben hätte ich ihm von Beginn an das schenken sollen was ich ihm nun schenke - Ignoranz, aber dass ist eine Geschichte).

Ich hingegen kann, anders als eben jene Grundlosbasher zumindest eine Story eines anderen Schreiber ohne Probleme genießen, wenn sie denn gut ist. Ich kann mich daran erfreuen, kann meinen Spaß damit haben unabhängig wie viel "besser" die Story nun ist als meine. Sicher, wenn man das Hobby ernsthaft betreibt sollte man seine Ziele nicht niedriger stecken als mit einem guten Autor irgendwann auf einer Stufe zu stehen - aber dieser Gedanke sollte das Leben niemals so beeinflussen, dass man es nicht mal mehr schafft eine gute Story auch als solche zu sehen, sondern nur noch meint das es nötig ist das schlechteste aus den Fingern zu saugen und darauf die eigene "Meinung" zu bauen, in der Hoffnung den angehenden Künstler zu entmutigen, und wieder einen weiteren "Konkurrenten" dadurch ausgestochen zu haben.

Oder, um es mal kurz zu fassen (den Spruch habe ich so als Forensignatur woanders in Benutzung)
Die heutigen Künstler sind viel zu eingenommen. Zu sehr konzentrieren sie sich auf den Wettbewerb untereinander, als das sie die Augen für die schlichte Kunst des anderen öffnen und sie genießen könnten.

Basta! Ich habe genug!