9.06.2012

Aber was habe die Illuminaten damit zu tun?

Normalerweise gibt es nicht viel -ismus in meinem Leben, denn von den meisten -ismusen halte ich mich fern. Ich halte mich so gut es von Extremismus in jeder Form fern, ich versuche nichts mit Faschismus zu tun zu haben und in letzter Zeit habe ich auch gelernt das ich mit dem Feminismus - oder das wofür er scheinbar heut zu Tage steht - nichts zu tun haben will. Bevor nun aber alle Uteruseigentümerinnen zur Tastaturkriegerin mutieren, lasst mich ein wenig ausholen.

Ich habe in letzter Zeit relativ viel mit dem Thema Feminismus bzw. Emanzipation der Frau in der heutigen Zeit zu tun gehabt. Nicht freiwillig, Gott bewahre - eher passiv-unfreiwillig. Ich will hier auch gar nicht weiter über die üblichen Dinge ausholen (unterschiedliche Gehälter etc.), denn entweder wurde dazu alles schon an anderer Stelle gesagt oder ich will einfach nichts dazu sagen. Was mich nun aber dazu veranlasst hat diesen Blog zu verfassen war ein Eintrag von... uhm... jemandem auf tumblr. Da ich diese Plattform nach wie vor noch nicht so ganz gecheckt habe weiß ich nicht ob die Person die Urheberin war oder es nur ge-rebloggt hat, aber der Text drehte sich offensichtlich um eine weibliche Rolle (Amy Pond?) aus den aktuellen Dr. Who Staffeln (auch zu denen kann ich mich nicht wirklich äußern, denn alle Dr. Who Staffeln die nicht Eccleston beinhalten können von mir aus eine Rolle Stacheldraht ficken gehen). Genauer gesagt darum wie der Autor doch ein total sexistisches Arschloch sein muss weil dieser weibliche Charakter wohl scheinbar nichts auf die Reihe kriegt und offensichtlich eher der "Damsel in distress" ähnelt als einer "Strong emancipated black woman", yo, und total auf die männlichen Charaktere angewiesen ist.

Es war faszinierend das ganze zu lesen, aber ich hätte der Verfasserin oder Verfasser des Texts gerne Eier ins Gesicht geworfen und dann solange mit einer heißen Pfanne drauf geschlagen bis die Visage ein Omelette gewesen wäre. Der Text allein war mehr Analyse NUR über die Unfähigkeit eines Charakters als ich jemals gesehen habe. Oh... und natürlich beinhaltete das auch das der Autor genau DARUM ein Sexist ist. Woher kam nun meine milde Unmut darüber?
Wie der ein oder andere weiß schreibe ich selbst ganz gern. Ich schreibe auch, vergleichsweise, viel. Diesem Hobby gehe ich inzwischen seit über einer Dekade nach. Und ich denke das gilt für alle Kunstformen - nicht alles muss interpretiert werden. Und wer nun mit "Aber..." kommen will - nein, halts Maul, zurück auf die stille Treppe mit dir. Jetzt reden die Erwachsenen. Hin und wieder kommt es vor das man als Künstler einfach ETWAS erschaffen will bzw. erschafft. Es soll überhaupt keine tiefere Bedeutung und keinerlei politische Nachricht haben. Ich für meinen Teil lege sogar wert darauf das meine Sachen keinerlei politische oder regligiöse Botschaft haben, weil das Dinge sind die ich nicht einbinden will. Es hat für mich in der Kunst nichts verloren und ich kann mir nicht vorstellen das ich als einziger so denke. Und während der Text über die gute Amy Interpretationen noch und nöcher beinhaltete, bezog man sich dann auf einen Absatz aus einem Interview welchen man absolut nicht hinterfragte. Bra-fucking-vo.

Vor einiger Zeit habe ich mal eine Kurzgeschichte geschrieben welche ich "Der Tod und das Mädchen" nannte. Knappe 200 Worte nur. Aber nach gut zwei Jahren habe ich sie mir noch mal angeschaut und mir ist aufgefallen das ich im Grunde sämtliche Religionen dieser Welt - ja, alle - als nichtig darin darstelle. Das ich schlichtweg behaupte sie wären vollkommener Humbug. War dies meine Intention als ich die Story schrieb? Nun, nein. Das ist ein Thema über das ich nicht eine Sekunde nachgedacht habe, als ich diesen Absatz geschrieben habe. Aber wenn jetzt irgendjemand entlangkäme der auch so einen Stock im Arsch wie die Person weiter oben... ohhh Junge, ich freu mich schon was ich mir DANN anhören dürfte.

Worauf ich hinaus will ist: manchmal sollte man sich überlegen ob man nicht einfach besser damit beraten ist das was man gerade konsumiert einfach zu genießen. Nicht alles muss eine Nachricht haben und ich glaube nahezu jeder Künstler dieser Welt hat bessere Dinge zu tun als einfach nur gezielt irgendwelche Leute durch seine Kreationen anpissen zu wollen. Ansonsten kommt noch irgendwer auf die Idee nem Shooter der in Afrika spielt vorzuwerfen er wäre rassistisch weil man Schwarze als Gegner erschießt - und meine Fresse, das wäre doch mal wirklich abartig dämlich...

Basta! Ich habe genug!

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